Wir alle wünschen uns, dass das, was wir sagen oder tun auch bei unserem Gegenüber ankommt. Unternehmen treibt aber noch mehr an: Sie wollen nicht nur gehört, sondern auch gewählt werden. Sie wollen, dass sich ihre Zielgruppen für sie entscheiden und damit auch gegen die Konkurrenz. Außerdem sollen sich die MitarbeiterInnen motiviert fühlen und verstehen, was passiert. Ach ja, und die Fachkräfte! Die sollen angesprochen und für’s Unternehmen begeistert werden. Sprich: Unternehmen können es sich schlicht nicht leisten, schlecht zu kommunizieren.
Aber was macht Kommunikation wirkungsvoll?
Die meisten richtig guten Dinge sind genial einfach, und so ist es auch hier: Indem Sie eine Frage für sich beantworten.
Nein, diese Frage ist nicht zu simpel. Und das werden Sie merken, wenn Sie mutig entscheiden, wer oder was eigentlich Ihre Botschaft, Zielgruppe, Kanäle und Wirkung ist. Positionierung heißt nämlich: „Hier stehe ich. Punkt.“ Und nicht „Äh, ja also, jetzt bin ich hier irgendwie angekommen, weil sich das historisch so ergeben hat…“ Nein! Sagen Sie mutig, wo Sie jetzt und in Zukunft stehen wollen!
Legen Sie also los. Versammeln Sie Ihr Team, nehmen Sie sich einen Tag Zeit und finden Sie heraus:
1. WIRKUNG: Was wollen wir erreichen?
Fangen Sie am Ende an: Was ist das Ziel Ihrer Organisation, oder einer konkreten Kampagne? Malen Sie ein Zukunftsbild, das Sie motiviert (manche nennen das auch „Vision“) und werden Sie möglichst konkret: In Ihrer Idealwelt, was passiert da? Wer macht was? Wieviel Geld fließt von wem an wen? Wie fühlt sich Ihr Unternehmen an? Was sagen die Leute über Ihr Produkt? Was ist durch ihre Produkte möglich geworden, was einen gesellschaftlichen Unterschied macht?
2. BOTSCHAFT: Was wollen wir sagen?
Was ist die Botschaft Ihres Unternehmens, eines konkreten Produktes oder einer Veranstaltung?
Warum es sich lohnt, diese Frage klar zu beantworten zeigt Marketing-Expertin Amy Lockwood in ihrem TED-Talk “Selling condoms in the Congo”. Sie fragte sich bei ihrem Besuch im Kongo, warum so wenige Menschen Kondome kauften. Dazu muss man wissen, dass der Kongo hat eine relativ hohe Rate von HIV-Infizierten hat. Was Amy Lockwood besonders wunderte: Warum kauften die Menschen, wenn sie Kondome kauften, die teuren, aber nicht die günstigen Kondome, die internationalen Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt hatten? Als sie die Botschaften untersuchte, mit denen diese Kondome vermarktet wurden (Krankheit, Risiko, HIV, aber auch eheliche Treue…), wurde ihr schnell klar, warum. Diese Botschaften waren zwar „richtig“, gingen aber total an den Zielgruppen vorbei.
Die Sprache ist wichtig. Was genau wollen Sie vermitteln? Und wie können Sie das so ausdrücken, so dass es auch bei ihren Zielgruppen verstanden wird? Zu oft wird hier geschludert und ein tolles Anliegen/Produkt/Kampagne versandet, weil man arroganterweise davon ausgeht, dass man “das doch klar gesagt hat”. Nein, machen sie es anders! Zeigen Sie schon hier Wertschätzung für Ihre Kunden/MitarbeiterInnen/Fachkräfte und investieren Sie Zeit und evtl. auch Geld in die Formulierung von einfachen, klaren, verständlichen und attraktiven Botschaften!
Was uns zum nächsten Punkt bringt.
3. ZIELGRUPPE: Wen wollen wir erreichen?
Wen wollen Sie erreichen/mobilisieren/zum Kaufen animieren? Ihre Kommunikation muss auf diese Menschen ausgerichtet sein. Welcher Generation gehören sie an? Was interessiert sie? Welchem Sinus-Milieu entsprechen Sie? Bauen Sie Personas für die verschiedenen Gruppen, die Sie erreichen möchten.
4. KANÄLE: Wie erreichen wir unsere Zielgruppen?
Versuchen Sie mal, einen Teenager mit der Tagesschau zu erreichen. Eben. Also ran an die Frage: Wo sind unsere Zielgruppen, unsere Personas, zu finden? Welche Ansprache brauchen sie? Was lesen/sehen/konsumieren sie? Online und Offline?
Denken Sie hier auch innovativ: Welche Kanäle gibt es noch nicht, die aber leicht geschaffen werden können? Was geht digital besser als analog und andersherum?
Eine super Frage an dieser Stelle ist auch: Welche Kanäle müssen Sie unbedingt nutzen, damit Sie Ihre Zielgruppen überhaupt nicht erreichen (Hallo, Intranet!)? Darüber kommt man manchmal auf die besten Ideen. Die zum Beispiel sein können: Identifizieren Sie die Personen mit den größten Netzwerken im Unternehmen und bauen Sie diese gezielt als BotschafterInnen aus.
Damit Ihr Unternehmen mit der Kommunikation durchstartet, braucht es also nicht besonders viel. Selbstverständlich können Sie diese Frage als Führungsteam, oder besser noch, als ganzes Team, beantworten und Ihre Maßnahmen dementsprechend ausrichten.
Ich unterstütze Sie dabei gerne, mit einem klaren Blick von außen, Motivation und guter Laune!